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Update: 405 Mrd. EUR in kontroverse Unternehmen investiert

Bild: © n.v.

Erneut liefern die Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und urgewald zum Ende des Jahres ein Update des frei zugänglichen Verbraucherportals Faire-Fonds.info zur Überprüfung der Nachhaltigkeit von Investmentfonds. Die Bilanz: Der Greenwashing-Boom ist ungebrochen. Trotz den EU-weiten Regulierungen und den Nachhaltigkeitsversprechen der Fondsindustrie fließt immer noch jeder fünfte Euro in (klima-) schädliche Geschäftsmodelle.

Das Portal analysiert derzeit auf Basis von 1.108 konfliktbehafteten Unternehmen insgesamt 2.580 in Deutschland zugelassene Publikumsfonds, unter anderem Eigen- und Fremdfonds der vier größten deutschen Fondsgesellschaften Allianz Global Investors, Deka, DWS und Union Investment. 738 der analysierten Fonds sind ETF-Produkte. Mehr als die Hälfte (1.444) aller Fonds werden von der Datenbank „Lipper for Investment Management“ (Refinitiv) als „Nachhaltigkeitsfonds“ gelabelt (im Folgenden: „ESG-Fonds“), weil sie sich entweder als „Artikel 8“-Fonds (1.160) oder als „Artikel 9“-Fonds (284) nach der EU-Verordnung 2019/2088 klassifizieren.

Diese untersuchten Fonds verwalten insgesamt mehr als 2.200 Milliarden Euro (Stichtag 08.09.2022), wovon jedoch rund ein Fünftel (405 Milliarden Euro) in Aktien- und Anleihen der aufgenommenen konfliktbehafteten Unternehmen investiert war – sprich: jeder fünfte Euro fließt in Klimawandel, Umweltzerstörung, die Missachtung von Arbeits- oder Menschenrechten, befeuert Kriege durch Rüstung oder in Korruption und Finanzdelikte.

Allein 33 Milliarden Euro waren zum Stichtag in Kohleunternehmen und 91 Milliarden Euro in Öl- und Gasunternehmen investiert. (Der Marktwert der Beteiligungen wurde nach dem angegebenen Gesamtvolumen und den prozentualen Anteilen im Gesamtportfolio berechnet.) Fossile Energien sind die Haupttreiber des Klimawandels und die Kohle- sowie Öl- und Gasindustrie gefährdet mit teils massiven Expansionsplänen das Einhalten des 1,5-Gradlimits. Während der IPPC (Weltklimarat) seit Jahrzehnten vor steigenden Temperaturen warnt, verursacht von menschengemachten Emissionen durch fossile Energieerzeugung, Verkehr oder Landwirtschaft, scheinen deutsche Investoren unbeeindruckt von den wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Eine detailliertere Analyse des Nachhaltigkeitschecks der Fonds ist in unserer Presseerklärung zu finden- und natürlich wie gewohnt in unserer Datenbank!

 

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