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Neuer Bericht: Deutsche AM trotz Klimaversprechen in fossile Expansionisten investiert

Bild: © n.v.

Ein detaillierter Blick in Theorie und Praxis von DWS, Deka Investments, Union Investment Allianz Global Investors zeigt: Trotz Klimaversprechen und Mitgliedschaft in der Net Zero Asset Manager Initiative investieren die vier großen deutschen Vermögensverwalter immer noch in Unternehmen, die Kohle-, Öl- und Gasanlagen erweitern, bauen oder neu erschließen wollen.

Für die Studie von urgewald, Reclaim Finance und Greenpeace Deutschland wurde recherchiert, wie hoch die Beteiligungen an den Expansionisten der urgewald-Listen „Global Coal Exit List“ und „Global Oil and Gas Exit List“ waren. Schlusslicht beim Vergleich klimaschädlicher Investments war die Deutsche Bank-Tochter DWS mit 7,5 Mrd. Dollar. Danach kamen Union Investment mit 2,0 Mrd. Dollar, AGI mit 1,6 Mrd. Dollar und Deka Investments mit 1,4 Mrd. Dollar (Stand September 2022). In den Portfolios befanden sich aber nicht nur Unternehmen, die ihre Kraftwerke oder andere Infrastruktur erweitern wollen. Auch handfeste Bergbauunternehmen wie Sasol und Glencore waren in den Portfolios, außerdem die großen Ölmultis Totalenergies, ExxonMobil und Shell.

Facing Finance und urgewald fordern seit langem, dass sich die Richtlinien der Anbieter verbessern. Sie dürfen nicht bei 30% Kohleumsatz stehen bleiben, sondern müssen die Expansion und absolute Schwellen einbeziehen, und zwar sowohl bei Kohle als auch bei Öl und Gas.

Die Argumentationslinien der Asset Manager verlaufen insbesondere entlang dem Aktiven Aktionärstum, sprich dem „konstruktiven Dialog“ und der Ausübung der Stimmrechte. Tatsächlich kann man Union Investment, AGI und auch der DWS nicht absprechen, dass sie im Dialog mit einigen Unternehmen stehen. Aber zum einen muss am Ende eines möglichweise erfolglosen Dialogs (der sich im übrigen nicht über Jahre hinziehen darf, ohne dass sichtbare Erfolge beim Unternehmen zu erkennen wären!) das Divestment stehen, und zum anderen müssen diese Dialoge transparent werden. Ansonsten bleibt einfach der Eindruck zurück, dass hier Zeit gerwonnen werden soll. Erinnert sei an dieser Stelle an die Äußerung der „Schwester“-Organisation der NZAM. Im Januar dieses Jahres hatte die Net Zero Asset Owner Alliance beklagt, dass die Realwirtschaft sich nicht so schnell bewege wie die Wissenschaft es empfehle, und dass dies eine Herausforderung für die NZ Asset Owner bedeute, die ihre Reduktionsziele einhalten wollten (im zweiten „Target Setting Protocol“, S. 19). Sprich: es gibt nicht genug Unternehmen, die mit dem 1,5°-Ziel kompatibel sind. Ganz klar ist: Fossile Expansion gehört ganz sicher nicht dazu.

Hier können Sie die Pressemitteilung von urgewald zu dem Bericht nachlesen, hier eine deutsche Zusammenfassung und hier den vollständigen Bericht als pdf herunterladen.

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