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Unser neues Projekt „Faire Fonds“ ist da!
Es will die Kapitalanlage von Publikumsfonds (Aktien-, Rentenfonds, Mischfonds, ETFs, etc.) im Hinblick auf ethische, soziale und ökologische Kriterien (ESG-Kriterien) transparenter gestalten. Denn viele Fonds erwirtschaften Rendite auch über die Investition in Aktien oder Anleihen von kontroversen Unternehmen, die durch Korruptionsfälle, Finanzdelikte, Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte, sowie Umwelt- und Klimazerstörung auffällig werden. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein und Interesse von Anleger*innen für nachhaltige und ethische Anlagemöglichkeiten stetig an, und einige Banken zeigen bereits, dass Geldanlage eben nicht auf Kosten von Mensch und Umwelt gehen muss, um rentabel zu sein.
Um die Auswahl der Fonds für nachhaltig orientierte Anleger*innen zu erleichtern, liefert unser Projekt eine Analyse von über 3.800 Investmentfonds der großen deutschen Anbieter Allianz, Deka, DWS und Union Investment und den Drittfonds, die sie anbieten. Diese decken 71,1% des deutschen Fondsvermögens ab. Darüber hinaus haben wir über 100 „Nachhaltigkeitsfonds“, die entweder vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ausgezeichnet, oder von der Zeitschrift Öko-Test untersucht wurden, in die Datenbank mit aufgenommen. Auch haben wir von den Fondsgesellschaften als „nachhaltig“ oder „grün“ bezeichnete Fonds („ESG-Eigenlabel“) analysiert, um zu sehen, was hinter diesem Versprechen steht.
Anhand des Namens oder der eindeutigen Kennziffer eines Fonds (ISIN, International Security Identification Number) können Sie die Fonds in der Datenbank durchsuchen und Anteil und Art der kontroversen Beteiligungen in den entsprechenden Portfolios anzeigen lassen. Eine kurze Anleitung finden Sie hier. Die Datenbank kann somit für Privatanleger*innen als Leitfaden dienen, welche Fonds aus ESG-Sicht kritisch zu betrachten sind.
Die „Faire Fonds“-Initiative löst das Projekt „Faire Rente“ ab, das fondsbasierte Riester-Produkte auf ESG-Kriterien untersuchte. Für diese Produkte treffen die Anbieter eine Vorauswahl von einer bestimmten Anzahl von Fonds, aus denen die Kund*innen wiederum wählen können. Die Analyse umfasste daher zum einen die Portfolios dieser Fonds, zum anderen aber auch die Vorauswahlen der Anbieter, die regelmäßig verändert werden. Das aktuelle Projekt, das von Brot für die Welt gefördert wird, fokussiert sich nun auf die einzelnen Fonds. Diese werden von Privatanleger*innen immer häufiger direkt als Anlagemöglichkeit wahrgenommen, nicht zuletzt auch indirekt für ganz unterschiedliche Produkte der fondsgebundenen privaten Altersvorsorge, seien es nun Riester-, Rürup oder Lebensversicherungen.
Neben der Information von Privatanleger*innen richten wir uns auch an die Fondsgesellschaften selbst. Wir möchten diese ermutigen, zum einen mehr nachhaltige Produkte anzubieten und diesen zum anderen auch strengere ESG-Kriterien zugrunde zu legen. Wir möchten erreichen, dass ESG-Kriterien nach und nach als Standard etabliert werden. Auch Sie können dabei aktiv werden und die vier Fondsgesellschaften direkt kontaktieren.
Hier können Sie weitere Informationen zum Hintergrund des Projekts sowie zur Methodik und den Quellen unserer Analyse finden.
Hier geht’s zur Fonds-Datenbank und die Liste kontroverser Unternehmen finden Sie hier.
Bei Rückfragen können Sie uns gerne unter info@faire-fonds.info erreichen. Sollte ein Fonds, den Sie suchen nicht gefunden werden, können Sie sich auch gerne bei uns melden. Wir werden diesen bei der nächsten Aktualisierung mit in die Datenbank aufnehmen und Sie anschließend darüber informieren.