Skip to content

Was ist eigentlich ein (Investment)Fonds?

Bild: © n.v.

Ein Investmentfonds (kurz Fonds) ist eine gemeinschaftliche Kapitalanlage. Vermögensverwalter und Investmentgesellschaften (Kapitalverwaltungsgesellschaften), wie zum Beispiel Allianz Global Investors, Union Investment, Deka Investment, DWS, sammeln das Geld vieler Anleger*innen und bündeln dieses in einem sogenannten Sondervermögen, welches durch Investieren am Kapitalmarkt Rendite erzielen soll. Das Sondervermögen wird dabei vom normalen Vermögen der Gesellschaften getrennt gehalten, wodurch das Vermögen im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt ist. Im Gegenzug für das angelegte Geld erhalten Anleger*innen dem Wert der Anlage entsprechende Investmentzertifikate (auch Fondsanteil oder Fondsanteilsschein). Es handelt sich um ein Wertpapier, das den Inhaber*innen einen Miteigentumsanteil am Sondervermögen des entsprechenden Investmentfonds verbrieft. Die Preise der Fondsanteile werden außerbörslich von den Kapitalverwaltungsgesellschaften ermittelt und veröffentlicht.

Das im Sondervermögen gebündelte Geld soll je nach strategischer Ausrichtung des Fonds durch Investieren an Finanzmärkten, also beispielsweise dem Kauf von Aktien oder Anleihen, vermehrt werden. Die dadurch im besten Falle erzielte Rendite kommt den Anlegern in Form von Zinsen und Dividenden zugute, indem die vom Fonds erzielten Gewinne – oder aber Verluste – auf alle Anleger*innen entsprechend ihrem Fondsanteil verteilt werden. „Ausschüttende Fonds“ zahlen die erzielten Gewinne regelmäßig aus, wohingegen „thesaurierende Fonds“ die Gewinne einbehalten und reinvestieren. So steigt der Wert der einzelnen Fondsanteile.

Um das generelle Kapitalmarktrisiko zu streuen und Wertschwankungen entgegenzuwirken, investieren die Fondsmanager*innen und Fondsgesellschaften in verschiedenste Anlagebereiche (Unternehmensbrachen), Regionen und auch Anlageklassen (siehe Mischfonds) und demnach in eine Vielzahl an Unternehmen oder andere Finanzprodukte. Dabei spricht man von aktiv gemanagten Fonds. Für diesen Service

Je nach Anlageklasse unterscheidet man zwischen:

  • Aktienfonds: Ein Aktienfonds investiert ausschließlich oder zu einem überwiegenden Teil in Aktien, also in Anteile an einem Unternehmen, das an einer Börse gelistet ist. In Deutschland belief sich das Anlagevolumen von Aktienfonds 2018 auf 337 Milliarden Euro.
  • Rentenfonds: Ein Rentenfonds investiert ausschließlich oder zu einem überwiegenden Teil in Anleihen (Rentenpapiere). Diese sind können entweder von Staaten (auch Bundesländern) oder Unternehmen emittiert sein. Demnach investieren Rentenfonds in Staatsanleihen, Bundesschatzbriefe, Kommunalobligationen oder Unternehmensanleihen. Ausschlaggebend für den Erfolg des Fonds sind hier der Handel sowie die Zinszahlungen der Anleihen.
  • Immobilienfonds: Diese Fonds investieren ausschließlich in Immobilien.
  • Indexfonds (ETFs): Diese Fondsklasse bilden Aktien- oder Rentenkurse nach. Dementsprechend befinden sich zum Beispiel in einem Indexfonds, der den Leitindex DAX darstellt, lediglich Aktien der 30 dort gelisteten Unternehmen. Da keine Fondsstrategie benötigt wird und nur Änderung in der Zusammensetzung der Leitindizes imitiert werden müssen, benötigt diese Klasse von Fonds keine Fondsmanger*innen. Somit spricht man von einem passiv gemanagten Fonds. Indexfonds werden als Exchange Traded Funds (ETFs) ausschließlich an Börsen gehandelt und nicht über Fondsgesellschaften.
  • Mischfonds: Ein Mischfonds investiert in mehrere Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien, Geldmarkttitel (Währungen), Rohstoffe oder auch andere Investmentfonds) je nach Ausrichtung gleichzeitig.
  • Dachfonds: Dachfonds investieren in andere Investmentfonds.

Allerdings ist diese Einordnung nicht immer eindeutig. Die Anlageklassen, welche Wertpapiere als Investment in Frage kommen und weitere Anlagekriterien stehen im Fondsprospekt und können dem KIID (Key Investor Information Document) entnommen werden. Anhand der ISIN (International Securities Identification Number) eines Fonds, können diese Informationen recherchiert werden.

Darüber hinaus unterscheidet man Investmentfonds hinsichtlich ihres Anlegerkreises zwischen Publikumsfonds und Spezialfonds. Publikumsfonds werden öffentlich angeboten und sind für Privatanleger*innen relevant. In Deutschland betrug das Anlagevolumen in Publikumsfonds 2018 circa 974 Milliarden Euro. Spezialfonds dagegen stehen ausschließlich institutionellen Anlegern (Versicherern, Banken, Pensionskassen oder Unternehmen) zur Verfügung. Hier betrug das verwaltete Vermögen 2018 insgesamt 1,6 Billionen Euro.

Dabei handelt es sich um Anlagevolumina an offenen Fonds. Dies bedeutet, dass Anteile an den Fonds laufend erworben werden können während die Kapitalverwaltungsgesellschaften verpflichtet sind, die Anteile jederzeit wieder zurücknehmen müssen. Geschlossene Fonds dagegen sind dagegen für ein bestimmtes Projekt begrenzt und dementsprechend zeitlich begrenzt.

An den Anfang scrollen